Pressemitteilung

Der Anteil der Sonneneinstrahlung, der unsere Erdoberfläche erreicht, wird von dort in Form von Wärmestrahlung wieder Richtung Weltall geschickt. Die von der Erde ausgehende Wärmestrahlung kann jedoch von der Atmosphäre (der gasförmigen Hülle der Erde) reflektiert und teilweise gefangen werden. Dafür verantwortlich sind vor allem Wasserdampf (Wolken), Kohlendioxyd (CO2) und Methan. Diese verhindern also, dass die Wärmestrahlung sofort ins Weltall entweicht. Stattdessen wird sie teils erneut zurück zur Erde geschickt. Hierin liegt die Klimawirkung der Treibhausgase CO2 und Methan.

Den größten Effekt auf unsere stabile Temperatur hat der Wasserdampf (Wolken). Das Problem: Der Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre hängt von der Temperatur ab. Mehr CO2 führt zu steigenden Temperaturen. Das führt zu mehr Wasserdampf und verstärkt den Treibhauseffekt – eine positive Rückkopplung, die große Auswirkungen haben kann. Obwohl nur wenig CO2 in der Atmosphäre enthalten ist, kann eine nur geringfügige Steigerung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre zu sich selbst verstärkenden Effekten, sogenannten Feedback Loops führen. Mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas in unseren Kraftwerken, Motoren und Heizungsanlagen reichern wir die Atmosphäre jedoch massiv mit CO2 an. Deswegen müssen wir alle an der Klimaneutralität unserer Lebensweise arbeiten.

Der Ist-Zustand der Kommune muss bekannt sein, um Schwerpunkte für einen erfolgreichen Klimaschutz vor Ort festzulegen. Für eine möglichst solide Bestandsaufnahme müssen so viele Informationen wie möglich gesammelt werden. Wichtiger Aspekt der Bestandsaufnahme ist die CO2-Bilanz zwecks Sensibilisierung der Entscheidungsträger sowie aller anderen Akteure und Interessensgruppen. Eine CO2-Bilanz enthält die Gesamtmenge der durch den Energieverbrauch bedingten Kohlendioxyd-Emissionen in einem Gebiet. Es werden sämtliche für elektrische und thermische Anwendungen sowie für die Mobilität eigesetzten Energiemengen erfasst. Auf diese Weise ergibt sich ein umfassender Überblick über die energetische Situation in einer Gemeinde sowie deren Auswirkung auf die Umwelt. Und es werden Handlungsoptionen sichtbar.

In der Ratssitzung der Gemeinde Nienhagen am 06. Juli wurde noch kontrovers über den Sinn von CO2-Bilanzen diskutiert. Ob das heute, wenige, aber in Sachen Klimawandel sehr entscheidende Tage später auch noch so wäre!?

Peter Mahler

(Sprecher der SPD-Fraktionen in den Räten der Gemeinde Nienhagen und der Samtgemeinde Wathlingen)